Arbeitsvertrag - Lektion gelernt

Ich habe vor einiger Zeit bei einer Leihfirma angefangen zu arbeiten. Alles lief zunächst ziemlich gut: 16 Euro pro Stunde, dazu 50 % Zuschlag für Sonntagsarbeit. Für mich als Student war das ein guter Deal, also habe ich fast jeden Sonntag gearbeitet, um das Extra-Geld mitzunehmen.

Die Firma nutzt eine App, über die man sich auf Schichten bewerben kann. Dabei ist mir eines Tages aufgefallen, dass der Sonntagszuschlag auf einmal nicht mehr angezeigt wurde. Das hat mich natürlich stutzig gemacht. Also habe ich beim Kundenservice angerufen. Nach mehrmaligem Weiterleiten und einigen Minuten Warteschleife hatte ich endlich jemanden am Telefon, der sich meinem Problem annehmen konnte. Die Mitarbeiterin am anderen Ende musste erstmal selbst recherchieren, was da los war. Ich war schon leicht genervt, aber gut, ich wollte einfach nur wissen, was mit meinem Zuschlag passiert ist.

Kurze Zeit später rief sie mich zurück. Sie erklärte mir, dass mein Arbeitsvertrag kurz vor meiner Unterschrift noch einmal geändert wurde und der Sonntagszuschlag dabei gestrichen worden sei. „Tut uns leid, dass wir das nicht kommuniziert haben“, sagte sie. Was sie eigentlich meinte, war: „Pech gehabt, hättest du mal den Vertrag genauer gelesen.“

Ich war natürlich total baff. Da werben sie gezielt Studenten an, locken mit einem guten Stundenlohn und attraktiven Zuschlägen, und dann wird das Ganze still und heimlich wieder rückgängig gemacht. Klar, letztlich bin ich selbst schuld, dass ich den Vertrag nicht noch einmal genau durchgelesen habe, aber trotzdem fühlte ich mich total verarscht. Es ist einfach eine miese Masche, solche Änderungen klammheimlich vorzunehmen und sich dann mit einem lapidaren „Sorry“ aus der Verantwortung zu ziehen.

Jetzt stehe ich da und überlege, wie ich mit der Situation umgehen soll. Kündigen? Weitermachen? Es ist einfach frustrierend, wie man als Student manchmal ausgenutzt wird. Man vertraut darauf, dass man fair behandelt wird, und am Ende merkt man, dass das Vertrauen ausgenutzt wurde.

Immerhin komm ich auf der Arbeit gut klar und komme Ende November wahrscheinlich an einen Werkstudentenvertrag ohne Zwischenstopp Leihfirma.

Ich bin mir sehr sicher, dass die anderen Studenten, mit denen ich arbeite auch absolut keine Ahnung von all dem haben.