Essen bis zum Umfallen

Hallo, ich bin weiblich, 20 Jahre alt und esse fast täglich bis zum "Umfallen". Ich leide an einer diagnostizierten Binge-Eating Störung.

Letztes Jahr im November als ich die ganze Nacht heimlich gegessen hatte, auf meinem Zimmerboden saß und mein Vesper für den morgigen Arbeitstag aufgefressen hatte, obwohl ich randvoll war und nur Magenkrämpfe gespürt hatte, während ich Tränen in den Augen hatte, war mir klar, dass meine Essstörung einen Höhepunkt wie noch nie zuvor erreicht hat und hab mich entschieden mir professionelle Hilfe zu suchen.

Ich bin zu meiner Hausärztin, und habe ihr heulend gestanden wie viel ich in mich hineinstopfe. Sie hat das ganze Gott sei dank Ernst genommen und nicht wie ich befürchtet hatte, runtergeredet wie, "hören Sie doch einfach auf zu essen, wenn Sie voll sind."

Ich habe eine 10 Seitige Liste mit Psychologen bekommen, die ich kontaktieren sollten, zwecks Therapieplatz. Mit dem Hinweis, es könnte schwierig werden einen Therapieplatz zu bekommen, hab ich mich an die Arbei gemacht, alle Psychologen MEHRMALS zu kontaktieren, egal ob per Mail oder telefonisch, ich wurde immer abgewiesen mit der Begründung, es gäbe keine Kapazitäten mehr in der Praxis. (Wenn mir überhaupt geantwortet wurde)

Dann bekam ich eine Bescheinigung mit Code mit der mir bei der 116 117 geholfen werden sollte. Dort wurde ich dann an eine Psychaterin die auf dem Gebiet nicht praktiziert hatte verwiesen. Ich bin dann 2 mal zu ihr hin nachdem ich immer 5 bis 6 Monate auf einen Termin gewartet hab. (Ihre Praxis liegt 3h von mir entfernt.)

Sie hat mir ebenfalls gesagt, dass ich einen Psychologen brauche, da sie als Psychaterin auf diesem Gebiet nicht geeignet ist.

Nun bin ich schon seit einem Jahr auf der Suche nach einem Psychologen, da ich mir leider selbst nicht mehr helfen kann. Ich habe einen Überweisungsschein für eine ambulante Therapie bekommen. Bei den Kliniken stehe ich ebenfalls auf der Warteliste (8 Monate Wartezeit).

Meine Essstörung selbst habe ich seit ich 12 Jahre alt bin. Ich war eher immer normal bis dünn, aber als ich mit meiner Ausbildung mit 16 angefangen habe, ist meine Esstörung schlimmer geworden und aus der Kontrolle geraten. Ich war dann Normalgewichtig, da ich täglich 2h Workouts gemacht habe und gejoggt bin.

Am schlimmsten sind die Essattacken beim Feierabend, ich komme abends heim und dass einzige was ich nach einem langen Tag will, ist es mich in Essen reinzulegen. Ich kann dann nie aufhören mit Essen, am schlimmsten ist es wenn meine Familie davon mitbekommt und irgendwelche Kommentare abzieht. Dann fühle ich mich nur schwächer und kann erst recht nicht mehr aufhören. Nachts kann ich gar nicht schlafen weil mein Bauch so voll ist und morgens wache ich immer mit Magenschmerzen auf. Ich hatte wegen meiner Essstörung schon mehrfach eine Magenentzündung.

Inzwischen bin ich wirklich depressiv geworden. Wenn man sich solange auf etwas fokussiert und man scheitert immer noch, fühlt man sich total unwürdig. Und dieses unwürdige Gefühl lässt mich nur noch mehr essen.

Es gab immer Zeiten wo ich es in den Griff bekommen habe, letztes Jahr zum Beispiel habe ich von Mai bis September nicht gebinget.

Aber es holt mich immer am Ende ein, egal was ich mache, und ich habe schon ALLES probiert.

Nun ist meine Frage, ich weiß dass mir Therpaie am besten helfen kann, aber leider will es das Schicksal nicht (Oder das deutsche gesundheitssystem) dass ich einen Therapieplatz bekomme, wie kann ich mir sonst helfen?