Wie schwer ist man als (Bildungs)ausländer bei der Jobsuche in beliebten Fächern benachteiligt?

Ich weiß nicht genau was ich mit diesem Post erreichen will; ich bin eher mit der Stellensuche frustriert und suche nach Empathie oder positiven Erfahrungen die meine Einstellung etwas positiver machen werden (?)

Also, ganz kurz: ich komme aus einem anderen EU-Land und habe dort auch studiert und beim Abschluss sehr gut platziert. In interessiere mich für einen der wenigen beliebten Fächern und bin momentan dabei eine entsprechende Stelle zu finden. Ich bringe genuge Qualifikation (PJ in Deutschland, auch im entsprechenden Fach, Doktorarbeit im Fach mit guten Publikationen, Arbeit in Deutschland in einem anderen Fach usw.) Deutsch spreche ich fließend, obwohl meine ausländische Akzent ganz eindeutig ist. Örtlich bin ich extrem flexibel und habe in den letzten 3-4 Monaten fast 100 Initiative Bewerbungen in 2 Runden geschickt und zwar überall bis zum tiefen Osten. Paar positive Rückmeldungen hatte ich schon, manche eigentlich von großen Kliniken in beliebten Städten, was mir zeigt, dass meine Bewerbungsunterlagen nicht das Problem sind. Also, ich habe vielleicht 3-4 Gespräche gehabt. Eine große Uniklinik hat mir zunächst eine einfache mündliche Zusage gegeben, doch wurde nach einem Monat die Aussage gemacht, dass es im Moment keine Stelle für mich zur Verfügung stehen. Dann wurde aber dort jemand neu im Verlauf eingestellt. Ich bekomme oft auch die Aussage, dass obwohl im Moment keine freien Stellen vorliegen, mein Lebenslauf sei interessant und sie möchten mit mir wieder in Verbindung setzen wenn was sich bei Stellensituation ändern sollte. In den meisten Fällen werden meine digitalle Bewerbungen gar nicht beantwortet. Und ich sehe immer wieder das gleiche, dass obwohl ich gute Qualifikationen mitbringe, doch werden einheimischen für die gleichen Stellen bevorzugt auch wenn die einen deutlich schlechteren Lebenslauf vorweisen, was zum Teil auch selbstverständlich ist. Hauptsache ist, ich habe vieles darauf investiert, damit ich einen guten Lebenslauf mache und jetzt fühlt sich als ob alles umsonst gewesen ist. Weil es wird immer wieder Leute mit deutschem Abschluss geben, die sich um die gleiche Stelle bewerben.

Was kann man wirklich mehr sagen, als weiter breit bewerben? Ja, nichts wirklich. Man muss halt auch bisschen Glück haben, das ist mir auch klar. Vielen Dank an alle, die die Zeit genommen habt für eure Aufmerksamkeit!

UPDATE: (12/2024)

ich habe tatsächlich endlich Mal 2 Angebote bekommen, beide von großen Unikliniken die eine sogar die beste/größte Klinik im Fach in der EU, ohne Connections. Die eine Stelle habe ich schon seit Paar Monaten angenommen und bin damit voll zufrieden und dankbar für die Gelegenheit. ich fühle mich sehr gut aufgehoben und sowohl von der Klinikleitung als auch von Kollegen als wirklich geschätztes Mitglied des Teams akzeptiert. Ich wollte den Post trotzdem hier lassen, für die vielen anderen motivierten aber frustrierenden Arbeitssuchenden mit "Hinternissen." Es gibt letztendlich Arbeitgeber die keinen Ausländer, keine Frau in gebärfähigem Alter, keinen Ü40-jährigen Arzt usw. einstellen würden. Das macht die Stellensuche in beliebten Fächern sehr frustrierend, aber mit etwas Glück und Geduld findet sich vielleicht trotzdem was; und erstaunlicherweise werden die wirklich toxischen Stellen somit automatisch aussortiert. Letztendlich geht es nicht nur darum einfach eine Stelle zu finden, wobei man "trotz Hinternissen" angenommen wird, sondern eine die einen wirklich schätzt und wozu man wirklich gehören kann.