Rückzahlung zu viel erhaltenen Gehalts anbieten, bei der eigene Forderungen berücksichtigt werden. Rechtlich riskant?

UPDATE: Aufgrund der Mehrheitsmeinung werde ich das Geld behalten und abwarten, ob die Firma sich meldet.


TL;DR: Guter Ex-Arbeitgeber zahlte zu viel Gehalt und stellte nie eine (formal und betragsmäßig) korrekte Rückforderung. Dann folgten zwei Jahre Stille. Nun will ich als Zeichen der Dankbarkeit einen angemessenen Betrag zurückzahlen, ohne mich rechtlich auf Glatteis zu begeben.


Hallo Leute,

es geht um das folgende Problem, das mich schon länger beschäftigt und das ich nun mit gutem Gewissen abschließen möchte:

Ich habe Mitte Februar 2021 meine Werkstudentenfirma verlassen. Die Firma war Tochterfirma eines größeren Konzerns. Zum Jahreswechsel davor gab es bei der Firma eine Fusionierung mit mehreren anderen Tochterfirmen, wobei wohl technische Probleme im Controlling entstanden. Obwohl ich im Februar kaum mehr gearbeitet hatte, erhielt ich eine Gehaltsabrechnung über ca. 2800 Euro brutto, wovon ca. 2100 Euro tatsächlich auf meinem Konto landeten. Meine eigene Berechnung ist, dass ich insgesamt nur ca. 500 Euro brutto hätte kriegen sollen (für Arbeit und Auszahlung von Resturlaub).

Schon bei Erhalt der Gehaltsabrechnung wenige Tage nach meinem Ausscheiden hatte ich die zuständige Controllerin über den falschen Betrag telefonisch informiert. Als dann am Monatsende der viel zu hohe Betrag ankam, hatte ich nochmals mit ihr und mit einer leitenden Personalerin gesprochen. Fazit: Man werde sich das mal anschauen.

Nächsten Monat erhielt ich nur eine automatisch erstellte Gehaltsabrechnung des Mutterkonzerns, auf der das ursprüngliche Bruttogehalt von 2800 Euro einfach als Negativbetrag aufgeführt war. Ausdrucke dieser Gehaltsabrechnung wurden mir bis Juli 2021 jeden Monat zugeschickt. Da auf der Gehaltsabrechnung weder Kontonummer noch Verwendungszweck für eine Rückzahlung angegeben waren und insbesondere da ich ja nie den Bruttobetrag erhalten hatte, habe ich die Schreiben einfach ignoriert, in der Hoffnung, noch einmal eine korrigierte Gehaltsabrechnung mit nachvollziehbarer Rückforderung zu erhalten. Bis heute hat sich nie wieder jemand gemeldet.

Jetzt könnte ich natürlich einfach das Geld behalten, bis es 2024 dann offiziell mir gehört. Allerdings war meine Werkstudentenfirma wirklich gut zu mir. Details will ich hier auslassen, doch der Werkstudentenjob hat mir das Masterstudium und -- bei vorangegangenen 2,5 Jahren Quasi-Arbeitslosigkeit nach dem Bachelor -- als super Sprungbrett wohl die Karriere gerettet. Heute habe ich ein IGM-Gehalt und möchte das damals zu viel erhaltene Geld zurückzahlen.

Dennoch will ich kein Geld zurückzuzahlen, das ich nie erhalten habe. Um die Angelegenheit ein für alle Mal abzuschließen, würde ich gerne die leitende Personalerin anschreiben und ihr anbieten, relativ unbürokratisch die netto zu viel erhaltenen 1600 Euro zurückzuzahlen, sofern wir damit endgültig quitt wären.

Nun meine Frage: Ist es rechtlich gesehen unklug, so etwas anzubieten, weil ich damit eine bestehende Forderung anerkenne? Kann es beispielsweise sein, dass ich Post vom Anwalt bekomme und plötzlich 2700 Euro plus zwei Jahre Verzugsgebühren zahlen soll? Mit dem Konzern will ich mich nicht anlegen.

Danke für eure Ratschläge!